INQA-Check Personalführung

Die Offensive Mittelstand bietet verschiedene Checks und Hilfestellungen zur Unterstützung von KMU an. Aktuell ist einer der ältesten Praxisstandards, der INQA-Check „Personalführung“ (OM-Praxis A-2.1) aktualisiert und neu veröffentlicht worden.

Durch die fortschreitende Digitalisierung und die zunehmende Bedeutung von mobilem Arbeiten und Homeoffice entstehen für die Personalführung viele neue Herausforderungen, aber auch Chancen, mit welchen sich Führungskräfte in Unternehmen vertraut machen können und sollten.

In alle Kapitel des Checks sind nun aktuelle Erkenntnisse und Erfahrungen eingeflossen: von Hinweisen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität über Anregungen für die Personalgewinnung bis hin zu Tipps, mithilfe derer Personen in Führungspositionen ihre eigenen Stärken und Schwächen erkennen und nutzen können. Dies gilt nicht nur für Ihre Mandanten, sondern auch im Rahmen der eigenen Steuerberaterpraxis.

Der Check kann hier heruntergeladen werden.

Bei Rückfragen und für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an:
Katja Goschin
E-Mail: goschin@stiftung-m-g-v.de
Tel.: +49 221 80091880


INQA-Coaching

INQA-Coaching hilft kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beim rasanten Wandel der Arbeitswelt mitzuhalten und wettbewerbsfähig zu bleiben. Ob neue Geschäftsmodelle oder innovative Arbeitszeitlösungen – gemeinsam mit autorisierten INQA-Coaches werden passgenaue Konzepte für den digitalen Veränderungsprozess des Betriebes erarbeitet. 

INQA-Coaching steht für "Initiative Neue Qualität der Arbeit". Diese Initiative wurde ins Leben gerufen, um kleine und mittlere Unternehmen bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen, gesunden und produktiven Arbeitsumgebung zu helfen. Das INQA-Coaching konzentriert sich darauf für die digitale Zukunft, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern und somit die Wettbewerbsfähigkeit der KMU zu stärken.

Mit Hilfe dieses Förderprogramms können die KMU Lösungen erarbeiten, die sich an den Bedürfnissen der Beschäftigten orientieren und gleichzeitig zukunftsweisend digitale Veränderungsprozesse erfolgreich umsetzen.
Hierbei geht es u.a. darum, dem Unternehmen aufzuzeigen, welche Chancen und Möglichkeiten es gibt, um durch den Einsatz von digitalen Technologien die Arbeitsprozesse effizienter und produktiver zu gestalten. Gleichzeitig sollen auch die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitsbedingungen und auf die Beschäftigten im Unternehmen in Bezug auf die Führung, Mitarbeitermotivation, Personalentwicklung, Arbeitsorganisation und -gestaltung sowie Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz berücksichtigt werden.

Im Zentrum steht ein gemeinsamer Lern- und Entwicklungsprozess zur Erarbeitung passgenauer betrieblicher Lösungen für die personalpolitischen und arbeitsorganisatorischen Veränderungen im Zusammenhang mit der digitalen Transformation. Speziell ausgebildete und autorisierte INQA-Coaches stehen den KMU dabei zur Seite. Und das Beste: 80% dieser Beratungskosten werden erstattet.

Gefördert werden KMU mit Sitz und Arbeitsstätte in Deutschland, mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Vollzeit und weniger als 250 Beschäftigten, die seit mindestens zwei Jahren am Markt bestehen, einen Jahresumsatz von weniger als 50 Mio. EUR oder eine Jahresbilanzsumme von weniger als 43 Mio. EUR haben und in den letzten 3 Steuerjahren nicht mehr als 200.000 EUR staatliche Beihilfen (inklusive der INQA Coaching Förderung) in Anspruch nahmen.

Der Fördergegenstand ist ein agiles Coaching zu personalpolitischen oder arbeitsorganisatorischen Veränderungsprozessen im Zusammenhang mit einer konkreten digitalen Veränderung im Betrieb.

Bis zu 12 Beratungstage à 8 Stunden (aufteilbar auf mehrere Tage) zu je 1.200 EUR (netto) werden mit einem nicht rückzahlbaren Zuschuss von 80% (entspricht max. 11.520 EUR) gefördert. Es erfolgt eine Bruttoförderung bei Unternehmen ohne Vorsteuerabzugsberechtigung (d.h. 80%ige Förderung von 1.428 EUR pro Beratertag).
Die Beratung muss innerhalb von sieben Monaten abgeschlossen sein.
Die Förderung der Beratungsleistung folgt dem Erstattungsprinzip. Das bedeutet, die Unternehmen gehen in Vorleistung und müssen die Kosten des Coachings zunächst komplett aus Eigenmitteln begleichen.

Das Programm zielt darauf ab, Lern- und Entwicklungsprozesse gemeinsam mit den Beschäftigten zu entwickeln, um den digitalen Wandel innovativ zu gestalten. Hierdurch wird eine höhere Akzeptanz in der Belegschaft gefördert und damit eine nachhaltige Wirkung der Maßnahmen sichergestellt.
Das Coaching erfolgt ausschließlich auf der Grundlage einer spezifischen agilen Methode. Die Mitarbeitenden organisieren sich dabei selbst in einem Projektteam (LAB-Team) und verteilen Rollen nach den Fertigkeiten und Talenten der jeweiligen Teammitglieder. Dabei sind alle gleichwertig - Führungskräfte eingeschlossen.

Es stehen sechs betriebliche Gestaltungsfelder für die Arbeit in der digitalen Zukunft zur Verfügung.

Hierbei geht es NICHT in erster Linie um technologische Digitalisierungsprozesse im Programm, sondern um die Arbeit an konkreten Fragestellungen aus dem Betriebsalltag vor dem Hintergrund von Herausforderungen durch die Digitalisierung. Wichtig ist dabei, dass diese betrieblichen Gestaltungsfelder der Arbeit immer im Zusammenhang mit den Beschäftigten im Mittelpunkt zu sehen sind.


6 Gestaltungsfelder bei INQA-Coaching:

Wie schnell können Sie auf veränderte Marktbedingungen reagieren?

Praxisbeispiele zum Gestaltungsfeld 1:

  • Einführung von Buchungs-Portalen für z.B. Online-Terminreservierungen in der Gastronomie, bei Friseuren oder Ärzten
  • Identifizierung von neuen digitalen Tätigkeitsfeldern (z.B. Online-Vertriebskanäle im Einzelhandel)
  • Aufbau eines Online-Shops als neuer „Marktplatz“ und Ergänzung zum Ladenlokal (z.B. Fliesenhandel, Konditorei, Druckerei)
  • Reisebuchungen durch eine Softwarelösung optimieren, in dem die Kunden eigenständig ihre Reisebuchungen gestalten können
  • Prüfung und Vorbereitung neuer Geschäftsfelder durch digitale Werkzeuge im Bereich Sicherheitstechnik im Metallbaubetrieb

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Arbeitsorganisation in Ihrem Unternehmen?

Praxisbeispiele zum Gestaltungsfeld 2:

  • Entwicklung von Schnittstellen zu Warenwirtschaftssystemen und CRM und Einführung einer neuen Software, die das Arbeiten von zu Hause (Homeoffice) ermöglicht.
  • Digitale Prozessdokumentation in der Produktion (komplett papierlos)
  • 3D-Druck in der Fertigung
  • Digitale Allergen-Kennzeichnung zur individuellen Speisenauswahl in der Gastronomie
  • Hygiene-App mit QR-Code-Bestätigung des Reinigungsintervalls für das Gastgewerbe und Fleischereien
  • In einem Ingenieursbüro wurde ein plattformbasiertes Wissensmanagementsystem („Wiki“) realisiert.
  • Installation von Touch-Monitoren, Kameras und einem zentral sichtbaren Kundeninformationssystem in der Produktion.
  • Digitaler Kassenbon in EH – direkt auf das Kunden-Smartphon

Inwieweit sind Ihre Mitarbeitenden fit für die Arbeit in der digitalisierten Welt?

Praxisbeispiele zum Gestaltungsfeld 3:

  • Entwicklung von Qualifizierungskonzepten für neue Kompetenzanforderungen (z.B. kommunikative Fähigkeiten, Teamarbeit, Kundenorientierung)
  • Entwicklung und Umsetzung einer E-Learning-Strategie in Bäckereien
  • Entwicklung von Schulungskonzepten für den souveränen Umgang mit der digitalen Ära (z.B. für den Einsatz von Tablets auf der Baustelle)
  • Neue, digitale Recruiting-Strategie von einem Ingenieur-Büro, um dem vorherrschenden Bewerbungsmarkt gerecht zu werden

Was bedeutet der digitale Wandel für Ihre Unternehmenskultur?

Praxisbeispiele zum Gestaltungsfeld 4:

  • Entwicklung einer Werteorientierung „Wie wollen wir arbeiten?“ zwischen jungen und erfahrenen Beschäftigten (z.B. in Hinblick auf Erreichbarkeit, Wissensaustausch, mobiles Arbeiten)
  • Einführung und Nutzung von digitalen Abstimmungstools zur Stärkung der Mitarbeiterbeteiligung
  • Einführung einer App, um das „Stimmungsbild“ der Mitarbeitenden einzufangen
  • Schaffung einer Vertrauenskultur in der digitalen Ära – „Veränderungsbereitschaft“ der Beschäftigten stärken

Was können Führungskräfte tun, um Fachkräfte zu gewinnen bzw. zu halten?

Praxisbeispiele zum Gestaltungsfeld 5:

  • Etablierung neuer Führungskonzepte – Abkehr von inhaberzentrierter, hierarchischer Führungskultur
  • Einführung lebensphasensensibler Entwicklungs- und Karrierekonzepte (z.B. „späte Karrieren“, Führen in Teilzeit)
  • Entwicklung von Lösungen für Mitarbeiterführung in Bezug auf mobiles Arbeiten

Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft in Ihrem Unternehmen aus?

Praxisbeispiele zum Gestaltungsfeld 6:

  • Einführung mobiler Arbeit zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Umsetzung offener Büroraumkonzepte zur Verbesserung der Zusammenarbeitskultur
  • Regelung und Gestaltung von Arbeit und Datenaustausch simultan zwischen mehreren Baustellen und mehreren Büroplätzen im Ingenieurbüro